Eine Weile standen sie schweigend da und lauschten dem Zwitschern und Rauschen, dem Brausen und Singen und Plätschern in ihrem Wald. Alle Bäume und alle Wasser und alle grünen Büsche waren voller Leben, von überall her erscholl das starke, wilde Lied des Frühlings. „Hier stehe ich und spüre, wie der Winter aus mir herausrinnt“, sagte Ronja. „Bald bin ich so leicht, dass ich fliegen kann.“
Astrid Lindgren
Dass es gut tut, im Wald unterwegs zu sein, wissen wir alle. Doch erst als meine beiden Jungs zur Welt kamen, nahm ich diese Tatsache so richtig wahr. Brach zu Hause einmal die Welt in und über den kleinen und großen Köpfen zusammen, war diese in der freien Natur schon bald wieder zurecht gerückt. Im Wald und auf Wiesen wartete Ruhe, Freiheit und Abenteuer. Die Natur gehörte uns allen und doch niemanden. Um hier einen Berg zu erklimmen, musste man sich helfen, um über einen umgestürzten Baum zu balancieren, brauchte es Mut und Geschick, um überhaupt hier zu sein bedurfte es Verantwortungsbewusstsein. Hier war unserer aller Fantasie und Kooperationsfähigkeit gefordert. Der Wald, so wurde mir klar, verlangte ganz von allein all die Kernkompetenzen, die uns im Erwachsenenleben immer abverlangt werden und so oft abhandengekommen sind.